Sie haben eine Frage, Google die Antwort – und das ist kein Zufall. Suchmaschinen, wie Google, bestimmen maßgeblich unsere Informationsgewinnung. Doch wie funktionieren Suchmaschinen?
Bevor Sie die technischen Details lernen, sollten Sie zunächst verstehen, was Suchmaschinen sind, wozu wir sie im Alltag nutzen und wie Ihr Unternehmen von Suchmaschinen profitiert.
Grundlagen zu Suchmaschinen
Wir fokussieren uns auf Suchmaschinen für Websites im World Wide Web, nicht auf Software-interne oder Intranet-Suchmaschinen. Beginnen wir mit der Definition einer Suchmaschine.
Was sind Suchmaschinen?
Suchmaschinen sind Programme, die Inhalte im Internet durchsuchen, in Datenbanken speichern und nach Algorithmen bewerten, um Nutzern eine gezielte Informationssuche zu ermöglichen.
Suchmaschinen bestehen aus drei wichtigen Komponenten:
- Crawler – Programme, die das öffentliche Internet nach Inhalten durchsuchen
- Such-Index – Datenbank, die Informationen über Websites und Inhalte enthält
- Such-Algorithmen – Programme, die Suchanfragen die passenden Inhalte zuordnen
Ein Nutzer gibt mittels s. g. Keywords (z. Dt. „Schlagwörter“) eine Suchanfrage in die Eingabemaske der Suchmaschine ein. Diese folgt ihren Algorithmen und spielt die treffendsten Suchergebnisse aus.
Merken
Suchmaschinen bestehen aus drei Einheiten, die Inhalte aus dem öffentlichen Internet durchsuchen, speichern und nach Algorithmen an Nutzer ausspielen.
Was ist das Ziel von Suchmaschinen?
Suchmaschinen möchten Nutzern die bestmöglichen Ergebnisse auf Ihre Suchanfrage liefern, damit sie auch in Zukunft weiter diese Suchmaschine nutzen. Damit ein Nutzer viele Suchanfragen tätigt, muss er mit den organischen (unbezahlten) Ergebnissen der Suchmaschine zufrieden sein.
Um das sicherzustellen, setzen Suchmaschinen auf smarte Algorithmen, die Websites und deren Inhalte nach thematischer Relevanz bewerten und an den Nutzer ausspielen. Die Evaluierung der thematischen Relevanz hängt von vielen SEO-Faktoren ab und wird für jede Suchanfrage neu gewertet.
Welche Faktoren zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) es gibt, erfahren Sie später.
Wie generieren Suchmaschinen Umsatz?
Suchmaschinen werden häufig von gewinnorientierten Unternehmen betrieben – bspw. Google, Bing oder Yahoo. Diese Unternehmen verdienen Geld, indem sie Werbeanzeigen in den Suchergebnissen platzieren. Je öfter ein Nutzer Ihre Suchmaschine nutzt, desto mehr Werbeanzeigen sieht er und mehr Werbung bedeutet mehr Umsatz für die Unternehmen.
Das heißt logischerweise, dass es zwei Arten von Suchergebnissen gibt:
- Organische (unbezahlte) Suchergebnisse – Websites aus dem Index der Suchmaschine
- Bezahlte Suchergebnisse – Werbetreibende bezahlen für die Platzierung Ihrer Website
Klickt der Nutzer auf ein organisches Suchergebnis, profitiert der Seitenbetreiber von kostenfreien Besuchern auf seiner Website.
Klickt der Nutzer hingegen auf ein bezahltes Suchergebnis, zahlt der Werbetreibende einen Betrag an die Suchmaschine. Dieser Betrag ist als PPC (Pay-per-Click) bekannt und variiert je nach Suchanfrage.
Warum profitieren Sie von Suchmaschinen?
Sie besitzen die Möglichkeit durch Suchmaschinen Ihre Website in den organischen Suchergebnissen für relevante Themen und Keywords zu ranken / platzieren.
Sofern Sie für Keywords mit hoher Nachfrage ranken, erhalten Sie mehr Traffic und Website-Aufrufe, frei von jeglichen Kosten. Grundlage hierfür ist, dass Sie weit oben auf den Suchergebnisseiten (auch „SERPs“ genannt) angezeigt werden.
Ihre Position in den SERPs steht in direkter Verbindung mit der prozentualen Besucheranzahl für ein Keyword.
Einfach ausgedrückt: Hohes Ranking = Mehr Besucher
Ihr Ziel ist daher, so präsent wie möglich in den Suchergebnissen zu erscheinen. Wie Sie Ihre Sichtbarkeit mit praktischen Tricks steigern, zeigen wir Ihnen in weiteren Teilen des SEO-Ratgebers.
Wie Suchmaschinen indexieren
Sie kennen Google und wahrscheinlich kennt Google auch Sie. Das liegt an den unvorstellbar großen Datenbanken, die Suchmaschinen gerne als „Index“ betiteln. In ihnen existieren Billionen einzelner Seiten. Jede einzelne Seite ist mit Metadaten bestückt und wird von Algorithmen ausgewertet.
Sie fragen sich, wie Google & Co. es schaffen, so viele Websites zu indexieren?
Der Prozess teilt sich in mehrere Schritte auf:
Sie verstehen diese Grafik vielleicht nicht auf den ersten Blick – das ist kein Problem! Suchmaschinen sind komplex, ebendarum besprechen wir die wichtigsten Punkte Schritt für Schritt.
URLs und das Warten auf Crawler
Wir erinnern uns, ein Index besteht aus einzelnen Internetseiten und jede Seite hat eine eigene URL (nicht zu verwechseln mit der Domain).
- Domain – Internetadresse einer Website – z. B.: https://gegenfeld.com/
- URL – Exakter Ort einer Ressource einer Website – z. B.: https://gegenfeld.com/seo
Doch wie findet Google eigentlich eine URL, wenn sie noch nicht im Index ist?
Prinzipiell gibt es drei Möglichkeiten, wie Google & Co. neue URLs finden.
URLs (manuell) einreichen
Viele Suchmaschinen ermöglichen Ihnen die manuelle Einreichung Ihrer URLs. Sie melden sich dazu bei der Suchmaschine an und bestätigen die Inhaberschaft über Ihre Domain. Anschließend können Sie URLs von Ihrer Internetadresse, i. d. R. mittels Eingabefeld, an die Suchmaschine übergeben.
Es kann einige Minuten dauern, die Ihre Anfrage bei Google eingegangen ist.
Ihre URL befindet sich jetzt in der Warteschlange des Suchmaschinen-Crawlers. Was genau ein Crawler ist, klären wir an späterer Stelle in diesem Ratgeber.
Sitemaps
Sie können sich Sitemaps als Stammbaum oder hierarchische Mindmap Ihrer Website vorstellen. Solch eine Sitemap enthält alle URLs Ihrer Website, die Sie indexieren möchten.
Eine Suchmaschine, wie Google, verwendet Ihre Sitemap als Hilfe, um relevante URLs zu finden. Sie können sich diese Hilfe als eine Karte Ihrer Website vorstellen, die die Suchmaschine nutzt, um an die interessanten Orte zu gelangen.
Sie erstellen Ihre Sitemap entweder manuell oder automatisiert, mit einer Software. Viele Website-Builder und Content-Management-Systeme, wie WordPress, erstellen Sitemaps selbstständig.
Ihre Sitemap finden Sie i. d. R. unter beispiel.de/sitemap.xml.
Nachdem Sie Ihre Sitemap erstellt haben, verlinken Sie diese in der Fußzeile Ihrer Website. So ist es einem Crawler möglich, Ihre Sitemap einfach zu finden. Zudem sollten Sie Ihre Sitemap bei Google & Co. einreichen. Wie das geht, erfahren Sie hier.
Backlinks
Backlinks sind Verlinkungen, die von einer Website zu einer anderen Website führen. Suchmaschinen, wie Google, lesen den HTML-Code der Seiten in Ihrem Index aus. Findet Google einen Link auf einer Seite, folgt Google dem Link und nimmt die verlinkte Seite ggf. in den Index auf.
Dies geschieht neben internen Verlinkungen, also Links, zu einem Dokument auf der gleichen Website, auch mit Backlinks. Verlinkt bspw. Website A auf eine Seite von Website B, folgt die Suchmaschinen diesem Link.
Auf der neuen Website angekommen, führt Sie den gleichen Prozess durch. Der HTML-Code wird gelesen, Links auf der Seite werden verfolgt und so entsteht mit der Zeit eine Art „Spinnennetz“, bestehend aus zusammenhängenden und verlinkten Seiten.
Genau diese Seiten sind es, die den Index einer Suchmaschine bilden.
Mehr zu Backlinks erfahren Sie zudem in unserem SEO-Ratgeber, Teil 5 – Linkbuilding.
Crawling der URLs
Ihre Website wird von Crawlern (auch Robots, Webcrawler oder Spider genannt), wie bspw. dem Googlebot durchsucht.
Die Crawler folgen Links, die sie auf Websites finden, analysieren die neu gefundenen Seiten und wiederholen diesen Prozess. Die Analyse erfolgt nach diversen Faktoren. Dazu gehören u. a. die Änderungsrate, das Alter, sowie der PageRank einer URL.
Merken
Crawler sind Computerprogramme, die automatisch das öffentliche Internet durchsuchen, indem sie URLs aufrufen und Websites analysieren. Crawling bezeichnet diesen Prozess, der primär von Suchmaschinen durchgeführt wird.
Da Suchmaschinen für diesen Prozess viele Ressourcen aufbringen müssen, hat jede Website ein gewisses „Crawl-Budget“. Das bedeutet, Google & Co. bringen nur begrenzt Mittel auf, um Ihre Website zu crawlen und indexieren. Je höher Ihr PageRank, desto mehr investiert Google in das Crawling Ihrer Website.
Daher sollten Sie nur Seiten zur Indexierung zulassen, die einen Mehrwert für Ihr Unternehmen und die Suchmaschine bieten. Das Crawl-Budget ist bei kleinen Seiten jedoch weniger wichtig. Hat Ihre Website hingegen tausende URLs, die indexiert werden können, sollten Sie sich dieser Thematik annehmen.
Verarbeitung und Rendering
Damit Google Ihre Website den richtigen Personen ausspielen kann, muss die Seite zuerst verarbeitet werden. Dazu rendert Google den Code Ihrer Website und versucht Inhalte, wie Metadaten, Texte, Bilder und Verlinkungen zu verstehen.
Die Verarbeitung der gesammelten Informationen erfolgt zunehmend über smarte Algorithmen und künstliche Intelligenzen. Seit einiger Zeit setzt Google zudem auf NLP (Natural Language Processing), um die Bedeutung schriftlicher Inhalte noch besser zu erfassen.
Dazu werden Texte mittels KI u. a. in Entitäten unterteilt. Sie können Google NLP selbst testen, um besser nachzuvollziehen, wie Google Ihre Texte liest.
Wie Suchmaschinen ranken
Sie wissen nun, wie Suchmaschinen neue Seiten finden und indexieren. Doch um von Suchmaschinen zu profitieren, müssen Sie verstehen, wie Google & Co. Websites bewerten und ranken.
Suchmaschinen setzen auch hier KI und Algorithmen ein, um auf einer Vielzahl sogenannter Ranking-Faktoren zu entscheiden, wann eine Website zu welcher Suchanfrage angezeigt wird.
Wie genau diese Algorithmen arbeiten, ist nicht bekannt – selbst Google kennt nicht alle Faktoren. Dennoch sind sich SEOs über einige der wichtigsten Faktoren weitestgehend einig:
- Backlinks – Verlinkungen externer Websites auf eine andere Website
- Core Web Vitals (CWVs) – Performance-Werte einer Website
- Strukturierte Daten – Nach dem Schema.org folgende Metadaten
- Suchintention – Treffen der Erwartungen und Ziele eines Nutzers
- Mobile Frist – Optimierung der Website für alle Bildschirmgrößen
- E-A-T-Optimierung – Sie vermitteln Expertise, Autorität und Vertrauen
- Verweildauer – Eine für die Suchanfrage hohe Aufenthaltsdauer des Nutzers
- Markenbekanntheit – Erwähnungen der Marke außerhalb der eigenen Website
- Interne Links – Relevante Verlinkungen innerhalb einer Website
- UX-Design – Nutzerzentrierter Aufbau und logische Gestaltung einer Website
- SERP-Snippet– Anpassung des Title-Tags, sowie anderer Metadaten
Backlinks
Seit Jahren gehören Backlinks zu den wichtigsten Ranking-Faktoren.
Doch nicht jeder Backlink besitzt den gleichen Wert. Stammt ein Backlink z. B. von einer suspekten Website oder vergibt eine Seite hunderte verschiedener Backlinks, sinkt der Wert der einzelnen Verlinkungen. Backlinks können sich zudem negativ auswirken, u. a. bei Spam-Verdacht.
Mit PageRank hat Google 2017 einen Algorithmus veröffentlicht, der die Relevanz von Backlinks ermittelt. Dieser Algorithmus wurde über die Jahre angepasst und mit weiteren Updates optimiert.
Der mathematische Hintergrund zur Relevanzbestimmung basiert auf Matrizenmultiplikationen[1]. Einfach ausgedrückt, misst der Algorithmus, wie viele Backlinks mit welcher Qualität auf welche Websites zeigen.
Suchintentionen
Mindestens genauso wichtig wie Backlinks ist es, die Suchintention der Nutzer zu treffen. Das bedeutet, Sie publizieren Inhalte, die exakt das bieten, was der Nutzer sucht.
Dieser Faktor lässt sich auch als „(Themen-)Relevanz“ bezeichnen. Je besser Ihre Seite die Probleme Ihrer Besucher löst, desto mehr werden Sie in Suchmaschinen vorgeschlagen. Google & Co. messen, wie Nutzer mit den Suchergebnissen agieren und ob eine Seite die Erwartungen erfüllt – oder nicht.
Mobile-first
Der Ansatz „Mobile-first“ beschreibt das Konzept, Websites neben der Desktop-Ansicht gleichermaßen für mobile Endgeräte, wie Smartphones, Tablets und Co. zu optimieren. Google crawlt Websites zudem mit dem Googlebot für Smartphones, um Störungen in der Bedienbarkeit zu erfassen.
Hintergrund ist der Marktanteil, den Suchanfragen auf Mobiltelefonen und anderen Smart-Devices ausmachen. Durchschnittlich gehen 50+ % aller Anfragen von einem Smartphone oder Tablet.
Neben den gängigen Änderungen, wie angepassten Bilder- oder Schriftgrößen, gehören auch technische Optimierungen, wie schnelle Ladezeiten und das Erfüllen der Core Web Vitals zu den Faktoren, die Ihre Website Mobile-first gestalten.
Wie Suchergebnisse variieren
Jeder Nutzer erhält von Google maßgeschneiderte Suchergebnisse, die basierend auf diversen Faktoren angepasst werden.
Standort
Ein entscheidendes Kriterium, welche Inhalte angezeigt werden (dürfen), ist die Lokation des Nutzers. Der Ort kann über mehrere Wege ermittelt werden. Neben dem GPS-Zugriff können auch IP-Adresse, WLAN- oder Mobilfunkverbindung einen Hinweis zum Standort liefern.
Sprache
Noch wichtiger als der Standort ist die Sprache, in der eine Suche durchgeführt wird. Die Sprache kann ganz einfach durch die gesuchten Keywords ermittelt werden. Sollte eine Suchanfrage Wörter enthalten, die in mehreren Sprachen verwendet werden, kann die Sprache des Nutzers u. a. über den Standort (s. o.) oder die Gerätesprache / Browser-Sprache / voreingestellte Sprache im Google-Konto ermittelt werden.
Suchhistorie
Zu vorige Suchen und Aktivitäten auf anderen Websites, sowie Konfigurationen im Google-Konto können ebenfalls die SERPs beeinflussen.
Wollen Sie eine möglichst neutrale Ansicht auf die Suchergebnisse erhalten, können Sie entweder ein Gast-Fenster in Ihrem Browser öffnen, ein Chrome-Plug-in (bspw. Mozbar) installieren oder Google über einen Drittanbieter verwenden. Wir empfehlen in diesem Fall Startpage.